Wer ist der Antichrist?
Viele Menschen fragen sich wer denn dieser Antichrist sei, von dem sowohl die Evangelien als auch der Apostel Johannes und der Apostel Paulus berichten. Ist es ein mächtiger Politiker oder Religionsführer? Wann wir er erscheinen, wie wird er wirken? Es sind viele Fragen offen. Wir versuchen anhand eines gründlichen Bibelstudiums Licht auf die Sache zu werfen
Bedeutung von "anti" (altgriechisch)
Zitat aus dem Duden
Der Antichrist muss also jemand sein, der Christus entgegensteht, der vielleicht eine ablehnende Haltung gegen Christi Charakter hat. Jemand der verhindert, dass Menschen zu Christus finden, der eine gegensätzliche Religion aufbaut und der behauptet Christus zu sein, was er sicherlich gar nicht sein kann.
Leittext: 2. Thessalonicher 2,1-12
1 Wir bitten euch aber, Brüder, betreffs der Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus und unsrer Vereinigung mit ihm: 2 Lasset euch nicht so schnell aus der Fassung bringen oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist, noch durch eine Rede, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Herrn schon da. 3 Niemand soll euch irreführen in irgendeiner Weise (a), denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen (b) und der Mensch der Sünde (c), der Sohn des Verderbens (d), 4 geoffenbart werden, der Widersacher (e), der sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung (f) heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt (g) und sich selbst als Gott erklärt (h). 5 Denket ihr nicht mehr daran, daß ich euch solches sagte, als ich noch bei euch war? 6 Und nun wisset ihr ja, was noch aufhält, daß er geoffenbart werde zu seiner Zeit. 7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon an der Arbeit (i), nur muß der, welcher jetzt aufhält, erst aus dem Wege geschafft werden; 8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, welchen der Herr Jesus durch den Geist seines Mundes aufreiben, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft vernichten wird (j), 9 ihn, dessen Auftreten nach der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder (k) 10 und aller Verführung der Ungerechtigkeit unter denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. 11 Darum sendet ihnen Gott kräftigen Irrtum, daß sie der Lüge glauben, 12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gehabt haben.
(a) Der Antichrist wird irreführen und täuschen
Der Duden definiert Täuschen folgendermaßen: jemandem absichtlich einen falschen Eindruck vermitteln; jemanden irreführen. Im militärischen Bereich wird der Begriff täuschen verwendet um dem Feind etwas darzustellen was gar nicht existiert ( z.B. aufblasbare Panzer). Zu beachten ist, dass bei der Täuschung der Getäuschte nichts davon ahnt, dass er getäuscht wird. Die Täuschung wird für den Irregeführten erst erkennbar, wenn jemand oder etwas die Täuschung aufdeckt! Täuschungen können so angenehm gestaltet sein, dass der Getäuschte, obwohl er weiß dass es nicht richtig ist, in der Täuschung verharrt, weil ihm die Wahrheit unangenehm ist, oder es einfach bequem ist getäuscht zu bleiben - Selbsttäuschung.
Jesus warnt uns ebenfalls in Matthäus 24, 4 "Sehet zu, dass euch nicht jemand verführe."
Der Antichrist wird also nicht offen sagen was er ist, sein wahres Wesen erkennt man nicht auf dem ersten Blick.
(b) Vor dem Auftreten des Antichrists muss zuerst der Abfall kommen
Paulus spricht in Vers 1 von der Wiederkunft Christi. Er schreibt an die Gemeinde von Thessalonich diesen Brief und erklärt ihnen, dass vor der Wiederkunft Jesu der Antichrist auftreten wird, also irgendwann nach der Abfassung des Briefes und vor der Wiederkunft. Abfall wird im Duden als "Lossagung von einem Glauben" definiert. Demnach muss der Antichrist vor seinem Abfall dem christlichen Glauben angehört haben, die antichristliche Macht ensteht in Mitten der Christenheit.
(c) Der Antichrist ist ein Mensch der Sünde
Sünde wird in der Bibel ganz klar als "Gesetzesübertretung" definiert. Römer 3,20 "...denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde". Paulus weißt darauf hin, dass der Antichrist gegen Gottes Gesetz - und er meint hier die zehn Gebote - handeln wird.
(d) „Sohn des Verderbens“
Sieh dazu eine Parallelstelle in Johannes 17,12!
Judas küsst Jesus, verrät ihn aber so wird auch der Antichrist nach außen hin Jesus küssen, wird aber in Wahrheit sein Werk und seinen Charakter verleugnen. Er wird aus Geldliebe und Machtstreben
Christus verraten.
(e) Der Widersacher
Siehe Psalm 74,10
"O Gott, wie lange darf der Widersacher schmähen?" Soll der Feind deinen Namen immerfort lästern?
1. Petrus 5,8
Seid nüchtern und wachet! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und
sucht, wen er verschlingen könne?
Der Antichrist ist eine Macht, die von Satan regiert wird. Die Offenbarung sagt uns
dass es das Tier aus dem Meer ist, das von Satan die Macht erhält. Das Tier aus
dem Meer ist die Macht, die aus dem römischen Imperium nach der
Völkerwanderung emporsteigt.
Offb 13:2 Und das Tier, das ich sah, war einem Panther gleich, und seine Füße
waren wie die eines Bären und sein Rachen wie ein Löwenrachen; und der Drache
gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.
(f) Der Antichrist wird Gott und seine Gebote direkt angreifen!
Lästerung ist sich Kraft seines geistlichen Amtes göttliche Autorität anzumaßen - sich sozusagen als
„Brückenbauer“ oder „Mittler“ zwischen Gott und die Menschen - und im
Endeffekt damit über die anderen Menschen zu stellen.
Off_13:6 Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen
Namen und sein Zelt und die im Himmel wohnen.
Dan_7:25 Er wird den Höchsten Lästern und die Heiligen des Höchsten verstören
und wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern. Sie werden aber in sein
Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit.
Dan_11:36 Und der König wird tun, was ihm beliebt, und wird sich erheben und
großtun wider jeglichen Gott, und er wird gegen den Gott aller Götter unerhörte
Worte ausstoßen, und es wird ihm gelingen, bis der Zorn vorüber ist; denn was
beschlossen ist, wird ausgeführt werden
Joh 10:32 Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch gezeigt von
meinem Vater; um welches dieser Werke willen steinigt ihr mich?
Joh 10:33 Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir
dich nicht, sondern wegen einer Lästerung und weil du, der du ein Mensch bist,
dich selbst zu Gott machst!
(g) Er setzt sich in den Tempel Gottes = in die Kirche
(griech = Versammlung/Gemeinde) -> Er entsteht und wirkt in der christlichen Kirche
1Ko_3:17 Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben;
denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.
2Ko_6:16 Wie reimt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern zusammen? Ihr aber
seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: «Ich will in ihnen wohnen
und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.»
(h) Er behauptet göttliche Autorität zu haben
(i) Das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist jetzt schon an der Arbeit – Er arbeitet im
Verborgenen, sein Wirken ist nicht unmittelbar sichtbar antichristlich.
Off_17:5 und an ihrer Stirne einen Namen geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die
Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde.
Gesetzlosigkeit
Mt_24:12 Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen
erkalten
2Ko_6:14 Ziehet nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen! Denn was haben
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat das Licht für
Gemeinschaft mit der Finsternis?
Die Gesetzlosigkeit liegt darin die Gebote Gottes durch Vermischung mit dem
Heidentum zu ändern und aufzuweichen. Es geht dabei um die ursprünglichen 10
Gebote die Gott am Berg Sinai gegeben hat. Diese wurden, sowohl was den
Sabbat, als auch die Bildverehrung betrifft, von der katholischen Kirche
abgeändert. Diese Form der Gesetzlosigkeit ließ auch im Mittelalter schon die
Liebe erkalten und Millionen von Andersgläubigen wurden ermordet.
(j) Paulus erwähnt, dass die Gesetzlosigkeit zu seiner Zeit schon wirksam war,
und dass es nach einer gewissen Zeit zu einer vollen Machtentfaltung der
Gesetzlosigkeit kommen würde, die erst mit der Ankunft Christi beseitigt würde.
Das heisst der Antichrist wirkt seit den Zeiten der Urgemeinde bis ans Ende der
Welt und wird dann von Christus besiegt.
(k) Satan wird die antichristliche Macht mit Zeichen und Wundern unterstützen
Marienerscheinungen, Wundmale, Heiligenverehrung….
KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
March 2006, Volume 58, Issue 1, pp 1-22
Zeichen und Wunder
Über die Funktion der Selig-und Heiligsprechungen in der katholischen Kirche
von Agathe Bienfait
Unter dem Pontifikat von Johannes Paul II. (1978–2005) haben die Selig-und
Heiligsprechungen in der katholischen Kirche eine bislang beispiellose Blütezeit erfahren:
Er selbst hat bis 2004 insgesamt 482 Heiligsprechungen vorgenommen, also 180 mehr als
alle seine Vorgänger seit 1592. Hinzu kommen noch 1.338 Seligsprechungen (im Vergleich
zu den 980 in den Jahrhunderten davor), weitere potentielle Kandidaten für die
Heiligsprechungen in der Zukunft. Das Ziel dieses Beitrags ist es, diese außergewöhnliche
Vermehrung der Seligen und Heiligen zu erklären und, darauf aufbauend, die generelle
Funktion der Selig-und Heiligsprechungen für die katholische Amtskirche zu analysieren.
Unter Bezugnahme auf Max Webers Charismakonzept wird gezeigt, dass Selig-und
Heiligsprechungen dazu dienen, der Amtskirche eine zusätzliche Legitimation durch die
Erweiterung der charismatischen Repräsentation zu verschaffen. Die Funktion der Seligen
und Heiligen ist es, das durch Versachlichung bedrohte Amtscharisma mit dem
personalen Charisma der Seligen und Heiligen zu verbinden. Diese Legitimation des
Amtscharismas durch „Repersonalisierung” stellt zugleich eine besondere, bislang
unberücksichtigte Umbildungsform des genuinen Charismas dar, die ihrerseits eine
Erweiterung des Weberschen Charismakonzepts ermöglicht.
aus http://www.katholisch.de/kirche/vatikan/der-stellvertreter-christi
Der Stellvertreter Christi
Bonn - 12.05.2015
Das Papstamt ist eine Besonderheit der römisch-katholischen Kirche. Es hat
seinen Ursprung in den Worten Jesu "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen
werde ich meine Kirche bauen" (Mt 16,18) im Matthäusevangelium und
blickt auf eine lange Tradition zurück. Der Papst ist der oberste Hirte der
römisch-katholischen Kirche und Vertreter Christi auf Erden. Er trägt die
Titel: Bischof von Rom, Stellvertreter Christi, Nachfolger des Fürsten der
Apostel, Höchster Pontifex der Universalkirche, Primas von Italien,
Souverän des Vatikanstaates und "Servus Servorum" (lat. für Diener der
Diener Gottes).
Den Titel "Patriarch des Abendlandes" legte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) im Jahr 2006
ab; Papst Franziskus setzt diese Praxis fort. In altkirchlicher Tradition ist der Papst
dennoch weiterhin der Patriarch der Westkirche.
Der Titel "Papst" (vom lateinischen papa = Vater) war ursprünglich eine allgemeine
Ehrenbezeichnung für Kirchenmänner und Patriarchen. Erst seit der Amtszeit Gregors I.
(590-504) wird er ausschließlich für das Oberhaupt der Kirche verwendet. Einen ähnlichen
Wandel durchlief die Bezeichnung "Pontifex Maximus", die seit Leo I. (440-461) dem
Papst vorbehalten ist. Sie bedeutet so viel wie "oberster Brückenbauer" und wird gerne
symbolisch als Brücke zwischen Kulturen, Religionen und Völkern interpretiert.
Oberste Gewalt im Vatikanstaat
In der Vatikanstadt steht der Papst an oberster Stelle und vereint die drei klassischen,
üblicherweise geteilten Staatsgewalten auf eine Person: die Gesetzgebung (Legislative),
die Rechtsprechung (Judikative) und auch die Durchsetzung des Rechts (Exekutive)
liegen in seiner Hand. Hintergrund ist der Jurisdiktionsprimat: Die volle und höchste
Gewalt wird demjenigen übertragen, der auf dem Stuhl Petri sitzt und somit in der
Nachfolge des Petrus steht.
Diese herausragende Stellung (Jurisdiktionsprimat) ist kirchlich gewachsen und wurde
auf dem Ersten Vatikanischen Konzil 1870 dogmatisch festgelegt. Laut dem Dogma der
Unfehlbarkeit kann der Papst unter bestimmten Auflagen in Glaubens- und Sittenfragen
unfehlbare Lehraussagen treffen. Spricht der Papst "ex cathedra" (wörtlich: aus dem
Lehrstuhl), so gilt sein Wort als unfehlbar.
Der Papst ernennt Bischöfe und Kardinäle und beruft Konzilien ein. Auf seinen Reisen
trifft er Millionen von Menschen in der ganzen Welt. Die Bischofskirche des Papstes ist die
Laterankirche in Rom. Die Päpste unterschreiben nicht wie Bischöfe mit einem Kreuz vor
dem Namen, sondern mit der Hinzuführung der Buchstaben PP (lat. "Pastor Pastorum" =
Hirte der Hirten). (gam)